Elektrosmog und Gesundheit

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Elektrosmog im Haushalt – WDR Servicezeit berichtet

Mai 2nd, 2012 · Keine Kommentare

Vor  einigen Tagen im Fernsehen: Ob Smartphone, iPad oder Wireless Lan – überall sind wir im Alltag elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt.

In diesem netten kleinen Beitrag misst ein Baubiologe die Belastung durch elektrische Geräte und Installationen und Funkstrahlung in einem ganz normalen Haushalt. Einige wichtige Dinge werden aufgezeigt – Vieles fehlt, vor allem an praktischen Ratschlägen wie man unnötige Strahlung auf einfache Art und Weise vermeiden kann. Das ist schade und überfordert dann so manchen, aber in fünf Minuten natürlich schwer unterzubringen.

Wer mehr Rat braucht, was man wirklich tun kann um ohne großen Aufwand unnötige Strahlung zu vermeiden, findet das zum Beispiel hier: „Tips und Tricks zum Umgang mit Schnurlostelefon, Handy, WLAN und Co.“

Was mich dagegen wirklich schockiert hat, sind die Kommentare auf You Tube. Diese zeigen, dass noch viel, viel mehr Information über Funkstrahlung nötig wäre. Es fehlt an elementarstem Wissen, angefangen bei physikalischen Grundlagen. Und selbst an dem Wissen darum, dass man nichts darüber weiß, was vielleicht das Schlimmste ist: Zu glauben man wüsste Bescheid, weil man irgendwo eine Meinung aufgelesen hat, die einem gerade in den Kram passt und diese dann auch noch mit Zähnen und Klauen verteidigt. Das ist nun leider nicht auf You Tube beschränkt, sondern zieht sich durch alle Foren, Blogs und online Medien, wie zum Beispiel spiegel-online und andere. Ist das tatsächlich die Meinung und der Wissensstand der Mehrheit?

Es fängt ganz harmlos an: „Tolle Panikmache, danke!“

Hier ist jemand einfach ganz offensichtlich überfordert mit der Kürze des Beitrags und bräuchte mehr konkrete Informationen und Hilfestellungen. Das kann ich noch verstehen.

Die folgende Logik erschließt sich mir jedoch nicht mehr so ganz:

„Leute, wenn man das alles so negativ denkt, dann musste man alle diese Geräte verkaufen und abschaffen, also scheißt doch drauf!“

Nun ist es so, dass man das nicht negativ denkt, es ist negativ und zwar physikalisch messbar und von vielen Studien nachvollziehbar dargestellt. Die Schlussfolgerung daraus: „…dann müsste man alle diese Geräte verkaufen und abschaffen…“ ist immerhin noch logisch, aber der Rest: „…also scheißt doch drauf!“ lässt mich dann doch an der Intelligenz des Schreibers zweifeln.

Leider ist diese Haltung jedoch weit verbreitet. Je nach Bildungsstand wird sie des öfteren etwas stilsicherer verpackt, aber das ändert letztendlich auch nichts an der Tatsache, dass die Meisten es einfach nicht wahrhaben wollen – und vor allem an ihrem Verhalten nichts ändern möchten.

Für mich hat das Ganze viel Ähnlichkeit mit einer Sucht. Wie beim Rauchen oder dem Alkohol neigt man dazu sich lange selbst zu belügen. Manchmal bis zum bitteren Ende.

Ein weiterer Kommentar:

„Weniger telefonieren und wenn, dann über Festnetz“. Komiker, von einem Schnurlosen ans Andere kann nun wirklich nicht helfen…“

Recht hat er –  prinzipiell. Wobei die Strahlenbelastung bei einem Handytelefonat ca. 1.000 bis 100.000 mal höher sei kann als bei einem Schnurlostelefon. Also doch lieber Festnetz, selbst wenn es ein Schnurloses ist.

„…Aber aus finanzieller Sicht sicherlich nicht dumm. Man hätte auch eine Wünschelrute nehmen können, dann hätte man auch gleich noch die Wasseradern finden können.“

Der Sinn dieser Äußerung erschließt sich mir nicht ganz und lässt jedes Verständnis physikalischer Zusammenhänge vermissen…

Geanuso wie dieser hier:

„Wenn ich mal meinen Doktortitel habe, will ich auch mal als Experte so einen gequirrlten Mist babbeln 🙂 „9000-10.000 Mikrowatt pro Quadratzentimeter“ und die Sonne ballert mit 130.000 µW/cm² runter. DRAMATISCH!!!! Also gleich im Keller einschließen. Und ganz nebenbei, was soll der Scheiss, ein µ zu verwenden und 4 Nullen für den Messwert? Dr.-Titel aber zu blöd, ne angemessene Einheit zu verwenden? So kann man’s auch unnötig dramatisch machen.“

Gequirrlten Mist babbelt hier leider nicht der Baubiologe, sondern derjenige der Sonnenlicht mit gepulster Hochfrequenz vergleicht. Schon mal etwas von Frequenzen gehört? Unterschiedliche Frequenzen wirken unterschiedlich auf biologische Systeme. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Auch ist das Sonnenlicht zum Glück nicht „gepulst“, wie die Funkstrahlung – und µW/m² ist nun mal die gebräuchliche Einheit für gepulste Hochfrequenz, da die baubiologischen Empfehlungen bei 10 µW/m² tagsüber und 0,1 µW/m² am Schlafplatz liegen.

Und noch einer:

„Solche Scharlatane, die die Angst der Menschen um ihre Kinder ausnutzen kotzen mich an.“

Wisst ihr was mich „ankotzt“: Firmen, die Wissenschaftler unter Druck setzen und die Senkung der Grenzwerte aus Gewinnstreben verhindern, obwohl sie es besser wissen. – Und mich kotzen Menschen an, die Fakten leugnen, weil sie ihr Verhalten nicht ändern möchten und Angst um ihr schönes Spielzeug haben anstatt Verantwortung zu übernehmen. Damit gefährden sie letztendlich leider nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die der anderen und ihrer Kinder.

Sorry für den etwas zynischen Ton, das ist sonst nicht unbedingt meine Art – aber das musste ich jetzt einfach mal loswerden…

Der Film:


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Tags: Allgemein · Funkstrahlung allgemein

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