Im Mai 2011 stufte die WHO die nichtionisierende Strahlung von Mobiltelefonen als möglicherweise krebserregend ein. Eine neue schwedische Studie bestätigt nun diese Einschätzung und fordert aufgrund ihrer Ergebnisse sogar eine Höherstufung auf „krebserregend“. Die schwedische Forschergruppe um Professor Hardell fand ein bis zu 7,7-fach höheres Risiko an einem Gehirntumor zu erkranken durch die Langzeitnutzung von Handys und DECT-Schnurlostelefonen.
Die Latenzzeit von Tumoren beträgt bei Erwachsenen in der Regel 2-4 Jahrzehnte. Das heißt, dass bisherige Studien, die wesentlich kürzere Nutzungszeiträume umfassen, meist wenig aussagekräftig sind. So gibt es hier auch oft Entwarnung.
Professor Hardell und sein Team fanden trotzdem in mehreren früheren Arbeiten dringende Hinweise auf ein erhöhtes Tumorrisiko. Für weitere Forschungen wurden allerdings die öfftenlichen Fördermittel gestrichen. Erst mithilfe privater Spenden und der Stiftung Pandora für unabhängige Forschung, wurde die jetzt vorliegende Studie möglich.
Untersucht wurden die Fälle von schwedischen Frauen und Männern im Alter von 18 bis 75 Jahren, bei denen zwischen 2007 und 2009 die Tumordiagnose gestellt wurde. Geprüft wurde, ob Dauer und Stärke der Strahlenbelastung bei den Patienten im Vergleich zu gleichaltrigen gesunden schwedischen Frauen und Männern erhöht sind.
Schnurlostelefone werden in Schweden seit 1988 verwendet und ihre Strahlung ist mit der von Mobiltelefonen vergleichbar. Dies verdoppelt die Dauer der Strahlenexposition im Vergleich zu den bisher publizierten Studien auf mehr als 20 Jahre. Die Zuverllässigkeit der Risikoabschätzung nimmt mit der Dauer der Belastung zu und so ist die vorliegende Studie allen bisherigen an Aussagekraft überlegen.
Die Ergebnisse sind ziemlich eindeutig: Das Risiko an einem bösartigen Hirntumor zu erkranken steigt mit der Nutzungsdauer und der Nutzungsintensität der mobilen Telefonie eindeutig und statistisch signifikant bis um das 7,7-fache an.
Die Studie von Prof. Hardell und Team bestätigt damit eindeutig die Hinweise aus vorangegangenen Studien.
Die schweizer Rückversicherung Swiss-Re stuft ebenfalls den Mobilfunk in ihrem diesjährigen Risikobericht als hohes Risiko für Versicherer ein – genauso, wie ein italienisches Gericht, das ebenfalls das mobile Telefonieren eines Managers als Ursache für seinen Hirntumor anerkannte.
3 Antworten bis jetzt ↓
1 Förster Erich // Feb 11, 2015 at 18:19
Hallo und guten Tag, ich möchte gerne an Freunde die keinen Computer haben, Ihre interessanten informationen als Ausdruck weitergeben. Z.B. Ihr Bericht „Neue Studie zeigt 7-fach erhöhtes Krebsrisiko“. Ich habe wenig Computererfahrung und finde nicht, wie ich Ihren Bericht ausdrucken lassen kann, oder wie ich ansonsten daran komme, Kosten etc. LG Erich Förster ( Helfen Sie mir weiter? ) DANKE
2 Ayna // Jan 24, 2017 at 08:18
Mir hat man Jahre lang Medikamente verschrieben, da ich noch 25 jung bin meinte man das ich nur Migräne hätte. Hinterher kam natürlich der Schock, das es Tumor war. Aber aufgeben werde ich nicht.
3 Telekom warnt vor WLAN - Elektrosmog und Gesundheit // Okt 2, 2017 at 14:46
[…] Klassifizierung der elektromagnetischen Felder der mobilen Kommunikation als „möglicherweise krebserregend“ durch die WHO, sowie die Einstufung der Auswirkungen derselben, als zukünftiges Risiko durch große […]
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