Längst beschränkt sich der Datenverkehr per Funk nicht mehr auf ein paar Handytelefonate. Mit der Einführung und Verbreitung von UMTS, Smartphones und Tablet-PCs rauschen nun immer größere Datenmengen durch den Äther: Musik, Bilder, Videoclips und Internetseiten.
Um diese Größenordnungen an Bits zu stemmen reichen die bestehenden Mobilfunknetzte und Sendemasten schon längst nicht mehr aus – das heißt es wird massiv aufgerüstet und ausgebaut. Mit dem LTE Standard geht es dann weiter, auch hierfür braucht es neue Masten.
In Vorbereitung einer Reise nach Berlin zum 90. Geburtstag meiner Schwiegermutter schauten wir uns die Situation in Berlin auf den interaktiven Karten der Bundesnetzagentur an. Ehrlich gesagt war ich geschockt – trotz langjähriger Beschäftigung mit dem Thema war mir nicht so bewusst, wie dicht die Masten inzwischen stehen. Wahrscheinlich ist das niemandem so bewusst.
So sieht es z.B. in Berlin-Mitte aus:
Alle hundert Meter ein Mast, oft sogar alle 50 Meter.
Auch München steht dem in nichts nach, sie stehen sogar fast noch dichter:
Und zuguterletzt Stuttgart:
Etwas besser ist es im Wohngebiet des Stuttgarter Westen, hier nur ca. alle 600m ein Mast, aber das ist immer noch genug:
Die meisten Daten, die über Smartphones und Tablets gesendet werden, sind „just for fun“. Internet, Soziale Netzwerke, Videoclips, Bilder und Musik. Kapazitäten von Sendeantennen sind begrenzt und um all das per Funk zu übertragen, brauchen wir immer mehr davon. Das heißt: obige Situation ist erst der Anfang. Abgesehen von der Strahlung, der man sich beim Gebrauch der Geräte aussetzt, wächst damit die Grundbelatung durch immer mehr Sendeantennen und diese strahlen 24 Stunden am Tag gepulste Hochfrequenz.
Gemessen, ob die viel zu hohen Grenzwerte eingehalten werden, wird meist nur in Bodenhöhe. Im ersten und allen folgenden Stockwerken kann es im ungünstigsten Fall dann richtig heftig werden – so wie zum Beispiel in Stuttgart-West, wo sich die Anwohner inzwischen in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen haben.
Brauchen wir das wirklich? Der Preis ist hoch für das bisschen Spaß…
Jeder sollte sich gut überlegen, was er unter diesem Gesichtspunkt wirklich mobil machen möchte oder muss.
Quelle der Karten: http://emf2.bundesnetzagentur.de/karte.html
Diese Adresse ist übrigens ein guter Tip, wenn man reisen muss oder umziehen will und sich darüber informieren möchte, wo der nächste Sendemast steht.
1 Antwort bis jetzt ↓
1 Das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm – Mobilfunk ist unschädlich | Elektrosmog im Schlafzimmer // Okt 5, 2013 at 20:28
[…] LTE, UMTS und die Mobilfunkbelastung in Städten […]
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