Neueste Forschungsergebnisse zeigen alarmierende Resultate: Handystrahlung könnte die Gehirnentwicklung von Ungeborenen im Mutterleib stören und bei den Nachkommen ADHS-artige Symptome hervorrufen.
Die Forscher setzten trächtige Mäuseweibchen der elektromagnetischen Strahlung eines Mobiltelefons aus und fanden heraus, dass deren Jungen später Verhaltensstörungen entwickelten, die denen von menschlichen Kindern mit der Aufmerksamkeitsstörung ADHS glichen. Die im Mutterleib der Strahlung ausgesetzten Mäuse seien hyperaktiv, weniger ängstlich und hätten Gedächtnisprobleme gezeigt, berichten die Forscher im Fachjournal „Scientific Reports“.
Die Wissenschaftler beobachteten, dass die hochfrequente Strahlenbelastung bei den Mäusejungen Veränderungen im Gehirn auslösten. Dadurch war die Übertragung des Hirnbotenstoffs Glutamat bei diesen Tieren gestört. Betroffen von diesen Veränderungen sei vor allem der sogenannte präfrontale Cortex, ein Hirnzentrum, das auch bei ADHS eine wichtige Rolle spielt.
„Dies ist der erste experimentelle Nachweis von krankhaften Veränderungen der Hirnfunktionen, die durch eine Belastung mit Handystrahlung im Mutterleib hervorgerufen wurden“, schreiben Tamir Aldad von der Yale University in New Haven und seine Kollegen. Es sei nicht verwunderlich, dass man ähnliche Effekte in Studien mit erwachsenen Tieren bisher nicht gefunden habe. Denn das Gehirn Ungeborener reagiere besonders sensibel auf Umwelteinflüsse.
Man könne die Beobachteten Effekte nun nicht einfach auf den Menschen übertragen, betonen die Forscher, aber auch bei menschlichen Föten gibt es während der Entwicklung kritische Zeitfenster in denen das Gehirn besonders empfindlich für Umwelteinflüsse ist. „Wir brauchen jetzt weitere Experimente um herauszufinden, ob eine Strahlenbelastung im Mutterleib beim Menschen ein Risiko bedeutet“, meinen Aldad und seine Kollegen.
Für ihre Studie hatten die Forscher 53 trächtige Mäuseweibchen in Käfigen gehalten, auf deren Oberseite ein angeschaltetes Handy befestigt war. Bei der Kontrollgruppe blieb dieses Handy ausgeschaltet. Das Mobiltelefon sendete Strahlung mit einer spezifischen Absorptionsrate (SAR) von weniger als 1,6 Watt pro Kilogramm (W/kg). Die gesetzliche Obergrenze in der Europäischen Union liegt bei 2 W/kg.
Die Forscher unterzogen den Nachwuchs aller Mäuseweibchen mehreren Tests, die im Abstand mehrere Wochen wiederholt wurden. Geprüft wurden das Gedächtnis der Tiere, die Ängstlichkeit und die Aktivität. In allen Tests habe man signifikante Unterschiede zwischen den bestrahlten und den unbestrahlten Mäusen festgestellt, sagen die Wissenschaftler. Weitere Tests enthüllten auch die zugrundeliegenden neurophysiologischen Unterschiede.
Quelle: http://blog.diagnose-funk.org und http://www.abendblatt.de/ratgeber/gesundheit/article2217374/ADHS-aehnliche-Symptome-durch-Handystrahlung.html
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