Immer wieder geistern beunruhigende Meldungen über die Schädlichkeit der Mobilfunkstrahlung durch die Medien und erhitzen die Gemüter. Studien und Gegenstudien laufen sich gegenseitig den Rang ab.
Dutzende Studien zu Erbgutschäden durch Funkstrahlung ergaben in den letzten Jahren ein verwirrendes Bild. Vielfach wurde zudem die absurde Ansicht vertreten, dass negative Studien (ohne gefundene Effekte) positive Studien neutralisieren würden.
Um die verwirrende Lage zu klären, trugen die beiden Experten Prof. Henry Lai und Dr. Louis Slesin alle Studien zusammen, welche sie zu dieser Frage finden konnten, und verglichen die Ergebnisse mit der Herkunft der Forschungsgelder. Sie fanden 85 Studien welche in den letzten 16 Jahren in wissenschaftlichen Fachzeitungen publiziert wurden. 43 davon fanden einen „biologischen“ Effekt auf das Erbgut, 42 fanden keinen Effekt. Dabei kamen sie zu folgenden Ergebnissen:
ROT: finanziert von der Industrie (*= teilweise)
BRAUN: finanziert von der US-Airforce (*=teilweise)
SCHWARZ: finanziert von der öffentlichen Hand oder anderen
GRAU: Finanzierung unbekannt
Der deutliche Zusammenhang zwischen dem Resultat der Studie und dem Auftraggeber ist nicht zu übersehen. Von den drei Studien, welche trotz industriellem Auftraggeber einen Effekt fanden, wäre eine fast nicht publiziert worden (Phillips 98). Der Forscher hatte sich dabei über den Willen des Auftraggebers hinweggesetzt!
(Quelle: http://www.diagnose-funk.org)
Auf die Entwarnung bezüglich der Unschädlichkeit von Funkstrahlung durch Politik, Medien und Wissenschaft können wir uns wohl nur bedingt verlassen. Jedenfalls nicht ohne die Hintergründe ihrer jeweiligen Standpunkte zu durchleuchten und eventuelle Interessenskonflikte zu berücksichtigen.
2 Antworten bis jetzt ↓
1 Industriefinanzierte Studien finden seltener Effekte von Mobilfunkstrahlung // Jun 5, 2012 at 10:39
[…] Dass die Finanzierung von Studien einen Einfluss auf die Ergebnisse hat, wurde schon durch die Studie von Prof. Henry Lai und Dr. Louis Slesin gezeigt. Auch sie fanden heraus, dass von 36 Studien, die von der Industrie finanziert wurden 33 keinen Effekt fanden. Drei fanden einen Effekt, davon wären zwei auf Betrreiben der Auftraggeber fast nicht publiziert worden. Von 42 Studien, die einen Effekt fanden waren wiederum nur drei von der Industrie finanziert. Siehe auch: DNA bricht je nach Sponsor […]
2 Umgang der Mobilfunkindustrie mit kritischen Wissenschaftlern - Elektrosmog und Gesundheit // Dez 4, 2013 at 14:12
[…] finanzieren. Interessenskonflikte sind dabei vorprogrammiert. Siehe zum Beispiel meinen Artikel “DNA bricht je nach Sponsor”. Unabhängige Forscher haben zunehmend Schwierigkeiten ihre Studien zu […]
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